Unser Aktiv-Urlaub auf der Mecklenburger Seenplatte führte ja zu meiner folgenschweren Entscheidung, dass mein nächstes Rad ein E-Bike werden sollte. Zuvor war ich sogar schon mal in einem Fahrradladen und hatte mich nach einem normalen Rad mit Riemenantrieb erkundigt. Das war allerdings nicht vorrätig. Was ein Glück! Nach dem Urlaub war aber klar: da kann ruhig was mit Motor her!
Was war mir wichtig? Zum einen scheint sich ein Mittelmotor als optimale Motorisierung durchzusetzen, bietet die meisten Vorteile. Außerdem wollte ich unbedingt einen Riemenantrieb. Wartungsfreiheit und keine quietschende und knirschende Kette sind Vorzüge, auf die ich zukünftig nicht verzichten will.
Vor dem Kauf bin ich auch mal in mich gegangen, WARUM ich eigentlich Rad fahre. Früher stand immer der sportliche Aspekt im Vordergrund, ich habe jedes Jahr versucht mein Kilometerziel zu toppen und immer schneller zu fahren. Inzwischen habe ich die Gemächlichkeit für mich entdeckt. Zwar fährt man dann langsamer, dafür hat man aber auch mehr Kraft für mehr Strecke. Inzwischen geht es mir vorrangig darum, Bewegung an der frischen Luft zu haben, viel von “meiner Welt” um mich herum zu sehen. Meinen Puls muss ich dabei nicht immer bis ans Limit pushen. Rekorde brechen war gestern.
Entsprechend sollte mein Fahrrad dann also auch aussehen. Es muss weder eine richtige Rennmaschine sein (eh nicht so rückenfreundlich) noch ein E-Mountainbike mit fetten Reifen. Hauptsächlich bin ich ja auf asphaltierten Straßen unterwegs; ein wenig geländegängig darf es aber schon sein. Also: Trekking-Rad. Da wird die Auswahl schon schnell sehr klein. Die meisten E-Bikes sind offenbar City- und Trekkingräder mit tiefem Einstieg. Ich war schon fast soweit, so eines als Kompromiss anzuerkennen, bis ich über die Räder von Kalkhoff gestolpert bin. Meine erste Wahl wäre das Kalkhoff Integrale Excite i8 für knapp 3.300,- € (Ladenpreis) gewesen. Das erschien mir dann aber doch ein wenig zu viel Geld zu sein. Letztlich ist es ein Kalkhoff Include i8 geworden für knapp 1.000,- € weniger. Reicht auch.
So sieht er aus, der Hirsch:
Mir war schon wichtig, dass es sich um einen Markenhersteller handelt. Was habe ich davon wenn ich einen leistungsstarken Motor habe, aber dafür die anderen “normalen” Komponenten Mist sind? Und mit Kalkhoff habe ich auch eine Marke gefunden, die viele Fahrradhändler abdecken. das wird dann wichtig, wenn es um den Service geht (jaja, mein neues Rad hat sogar ein Service-Heft für zukünftige Inspektionen).
Eigentlich wollte ich mit der Anschaffung ja noch ein wenig warten. Aber wie das immer so ist: einmal bei eBay reingeguckt (gerade dieses Rad ist relativ selten und wohl nicht in so großen Stückzahlen gefertigt) und – schwups! Hat man da ein Angebot, das 400,- € unter den Preisen der anderen Fahrradhändler ist. Verkauft aus der Konkursmasse eines Radhändlers, zwar mit 400 Kilometern runter, aber dennoch alles absolut neuwertig. Den Schnapper wollte ich nicht verpassen. Hinzu kommt, dass es dieses Rad sonst zumeist auch nicht in meiner gewünschten Variante mit Diamant-Rahmen, sondern fast ausschließlich als Tiefeinsteiger gibt. Und so ein wenig “sportlich” darf es für einen Mann dann ja doch aussehen.
Also habe ich viel früher als erwartet zugeschlagen und mir quasi selbst zum Geburtstag ein neues Rad geschenkt. Das machte die Geschenkefindung für die Family auch sehr einfach: ein wenig dazu geben, denn Qualität hat eben doch ihren Preis.
Und auch wenn Michi ja meinte, dass ich erst an meinem Geburtstag damit fahren dürfte, konnte ich es natürlich nicht abwarten. Auch der Regen konnte mich nicht davon abhalten, eine erste Runde von 26 Kilometern zu drehen. Fazit: klitschnass, aber dennoch sehr zufrieden mit meinem Kauf/Geschenk. Fährt sich sehr angenehm, den Riemenantrieb liebe ich jetzt schon. Zwar merkt man schon, wenn man den Motor komplett ausschaltet, aber sicherlich werde ich zukünftig auch mal einige Strecken ohne den Motor fahren.